(Hohes-) Mittelalter - "Welfen": (12. - 13. Jhdt. n.Chr.:)

 

Die Welfen entstammten dem fränkischen Adel, mit Beginn des 9.Jahrhunderts. Durch das Aussterben der Familie im Mannesstamm  mit Welf III. ( 1055) fiel das Geschlecht an die „Jüngeren Welfen“ durch die Heirat seiner Schwester – Kunigunde aus der Familie „D’Este“. Höhepunkt dieser Dynastie befand sich während der Zeit des Heiligen Römischen Reiches (12.Jhdt.) mit den Gegenspielern der Staufer, sowie im späteren 18./19.Jhdt. im englischen Königshaus (Haus Hannover). Die letzte Königin – Friederike von Griechenland verstarb am 06.02.1981. Das zur Zeit lebende Oberhaupt der Welfendynastie ist Ernst  August v. Hannover (*1954) verh. mit Caroline v. Monaco) ist zur Zeit das Oberhaupt der Welfen-Familie.

Burgundische Welfen:
Der Legende und Stammbaum der Welfen zugrunde, geht der ursprung zurück auf eine Edekon, einem Hunnen-( oder Skythenfürsten aus der Zeit der Völkerwanderung (Etzel/Attila 450 n.Chr.), sowie einem Ostgoten - Odoaker. Eine zuverlässige Stammreihe jedoch beginnt erst mit Graf Welf I. (819). Durch die Heirat seiner beiden Töchter - Judith ( 843) mit den Karolinger Ludwig dem Frommen ( 840), sowie Hemma ( 876) mit Ludwig dem Deutschen ( 876) wurde dieser Stamm gefestigt. Sein Sohn - Konrad begründete dann die Burgundische Linie der Welfen mit der Thronbesteigung (844) des Königreiches Burgund, das mit dem Tode Rudolf des III.( 1032) dann erlosch.Welf II. - ein weiterer Sohn Konrad's (Graf im Linz- & Alpgau) ist der Stammvater der schwäbischen Welfen (hist. Zusammenhänge nicht geänzlich gesichert). Erst durch Rudolf I. (
935) sowie seinem Bruder Konrad (Hl. Konrad von Konstanz), sowie den Urenkeln Welf's II. kann man durch hist. Belege für diese Stammlinie zuweisen.

Die Schwäbischen Welfen siedelten dann mit Lehensgütern in Schwaben, Raetien und Bayern. Welf III. ein Urenkel Rudolf's I. wurde Herzog von Kärnten (1047). Durch seinen Tod ( 1055) gingen Namen und Besitz auf seine Schwester Kunigunde oder Kunizza über, die 20 jahre zuvor den italienischen Markgrafen Azzo II. d'Este geheiratet hatte. Dieser ist dann der Stammvater der jüngeren Welfen.

Haus Welf-Este, Herzöge von Bayern und Sachsen (ab 1070)
(Textauszüge aus WIKIPEDIA)
König Heinrich IV. verursachte mit der Ernennung von Welf IV. (Sohn von Azzo II und Kunigunde) zum Herzog von Bayern (1070) sowie seinen beiden Söhnen Welf V. und Heinrich dem Schwarzen die Zeit der Opposition zur Familie der Staufer. Mit der Heirat von Heinrich dem Schwarzen mit der Billungerin Wulfhild , sowie deren Sohn Heinrich der Stolze mit Gertrud von Sachsen wuchs die Vormachtstellung der Welfen im deutschen Königreiche. Anstelle Heinrichs wurde jedoch 1138 der Staufer Konrad III. gewählt - Heinrichs Machtfülle und sein Temperament erschienen den anderen Fürsten zu bedrohlich. Als Konrad von Heinrich den Verzicht auf eines seiner beiden Herzogtümer verlangte, kam es zum Streit, der Verhängung der Reichsacht über Heinrich und dem Entzug beider Herzogtümer. Zwar konnte Heinrich Sachsen gegen alle Angriffe bewahren, er starb aber bereits ein Jahr später, noch ehe er das 32. Lebensjahr vollendet hatte.Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen übernahm zunächst sein Bruder Welf IV. die Führung des Hauses und die Verwaltung der welfischen Stammgüter in Schwaben, da Heinrich der Löwe, der einzige Sohn Heinrichs des Stolzen, noch nicht volljährig war. 1142 gelang es ihm, von Konrad III. die Rückgabe des Herzogtums Sachsen an Heinrich den Löwen zu erreichen.Schon um 1120 war Judith, die Schwester Heinrichs des Stolzen und Welfs VI., mit Friedrich von Staufen, Herzog von Schwaben, verheiratet worden, um einen Ausgleich zwischen Staufern und Welfen zu bewirken. Aus dieser Ehe ging der spätere Kaiser Friedrich Barbarossa hervor, der 1151 eine Versöhnung zwischen seinem Onkel Konrad III. und seinen welfischen Vettern bewirken konnte (Konrad 1152) und Friedrich sein Nachfolger, durch die Heinrich der Löwe 1156 auch das Herzogtum Bayern zurückerhielt, Welf VI. wurde Herzog von Spoleto und damit der mächtigste Mann im italienischen Reichsteil, da er aufgrund seiner Verwandtschaft mit dem Hause Este auch über Sardinien und als Markgraf über Tuscien herrschte. In der Tübinger Fehde (1164-1166) zeigte sich die Abhängigkeit des Kaisers von den Großen des Reiches genauso wie die Komplexität der Herrscher-Beziehungen, die nicht auf den staufisch-welfischen Gegensatz zu reduzieren ist. Als 1167 aber sein einziger Sohn Welf VII. an der Malaria starb, verlor er das Interesse an der Politik und vermachte Friedrich I. Barbarossa durch Erbvertrag die welfischen Hausgüter in Schwaben, namentlich Ravensburg und Altdorf. In der Folge kam es zu neuerlichen Konflikten zwischen dem Kaiser und seinem Vetter Heinrich der Löwe, im Verlauf derer dieser nicht nur seine Herzogtümer Bayern und Sachsen verlor (1179 Reichsacht, 1180 Aberkennung der Reichslehen), sondern nach England zu seinen Verwandten aus dem Hause Plantagenet ins Exil gehen musste - seine Frau war die Schwester von Richard Löwenherz. Die Macht der Welfen in Deutschland war gebrochen, das Herzogtum Bayern fiel an die Wittelsbacher, die dort bis 1918 regierten.Nach einer Versöhnung mit dem Kaiser 1194 erhielt er zwar einen Teil seiner Güter und Titel zurück, der Kampf zwischen Staufern (verbündet mit dem französischen Königshaus der Kapetinger und mit Aragon) und Welfen (verbündet mit dem Haus Anjou-Plantagenet) dauerte aber fort, spiegelt sich vor allem in den inneritalienischen Auseinandersetzungen der kaisertreuen und der papsttreuen Partei der Ghibellinen und Guelfen wider.


Deutscher König und Kaiser (staufisch-welfischer Thronstreit 1198-1214/15)
Ein letztes Aufflackern der welfischen Opposition war die Wahl Ottos IV., Sohn Heinrichs des Löwen, 1198 zum Gegenkönig zu Philipp von Schwaben. Nach dessen Ermordung 1208 wurde Otto 1209 durch Papst Innozenz III. zum ersten und einzigen welfischen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gekrönt, schon kurz darauf aber wegen seines Versuchs, Sizilien ins Reich einzugliedern, unter Kirchenbann gestellt. 1214 unterlag Otto in der Schlacht bei Bouvines dem französischen König Philipp II. August und dem Staufer Friedrich II., der 1215 zum Gegenkönig gewählt wurde. Otto IV. ( 1218) auf der Harzburg, Friedrich II. wurde sein Nachfolger.


Spätere Stammlinie der Welfen (Wikipedia Links) waren das -

Nach dem Ende der Deutschen Monarchien (1918) ging Herzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg mit seiner Familie ins Exil nach Österreich, kehrte dann 1925 aber ins ehemalige Herzogtum Braunschweig zurück. Schloss Blankenburg, sowie die hessische Domäne "Landkreis-Harz" wuerden durch den Freistaat Bayern der herzoglichen Familie wieder zugesprochen. Ernst August, der Schwiegersohn des früheren deutschen Kaisers, behauptete sich erfolgreich als freier Unternehmer und änderte 1931 den Familiennamen von Braunschweig-Lüneburg wieder in Hannover. Entsprechend dem Potsdamer Abkommen besetzte Juli 1945 die Sowjetarmee u. a. Blankenburg und Hessen. Die Familie konnte zuvor mit Hilfe von Lastwagen der britischen Armee einen Teil der Mobilien mit auf die Marienburg nehmen, wohin sie sich zeitweilig zurückzog.

Literaturquellen/Hinweise:

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