"Region - Landsberg/Lech:"
Keltenschanzen
Westerholz
(Landkreis Oberbayern; Reg.Bezirk Lech/Gmd.: LLech/Scheuring)

Beide Schanzen sind Stationen des Vor- und Frühgeschichtspfades des Landkreises Landsberg am Lech.
(Originaltext Dr. Anton Huber aus: Vor- & Frühgeschichte des Lechrains)

Kleine Schanze:
Ein nur mehr schwach ausgebildeter Wallgraben schneidet eine viertelkreisförmige Fläche vom Hinterland ab. (1). Scherbenfunde im Bereich der kleinen Schanze wurden in die Bronze-,(1800-1250 v.Chr.), Latène- (500-15 v.Chr.) . Diese geben einen Hinweis auf das Alter der zeit an dieser Stelle dieser Abschnittsbefestigung.
Ein Wallgraben (2) südlich des Hangeinschnitts, innerhalb der großen Wallanlage gelegen, dürfte ebenfalls aus dieser Zeit stammen, da sich die dortigen Scherbenfunde und die Form des Wallgrabens sehr ähneln.

Große Schanze:
Ein Schüttungswall und ein Graben setzen am Kopf der Erosionsrinne (3) an und ziehen ein einem weiten Bogen zunächst östlich, dann südlich ud schließlich in westlicher Richtung zur Hangkante (4). Die innere Wallhöhe beträgt bis 2,1m, der Abfall zur Grabensohle bis zu 4m. Diese Befestigunganlage wird vielfach als unganzeitlich (10.Jhdt) gedeutet, sie kann aber auch als Vorburg eines ebenerdigen Ansitzes des hohen Mittelalters gedient haben. Die im Westen abgegrenzte kleinere Fläche (5a) wäre dazu als Kernwerk anzusehen. Sie wird von zwei eng gezogenen und steil geböschten Wallgrabenkombinationen eingefaßt, die im südlichen Abschnitt auseinander streben (5) Die äußere wurde durch zwei Erdkegel (6 u. 7) unterbrochen, die Höhen von 4m und 4,5m erreichen. Diese turmartigen Aufschüttungen gehören der jüngsten Bauphase aller Erdbefestigungen an diesem Platze an, da sie in die Befestigungswerke des ebenerdigen Ansitzes eingreifen. Eiige mittelalterliche Scherben erlauben noch keine genaue Unterscheidung nach ansitz- (5a) oder turmhügelzeitlichem (6 u. 7) Material.
Auch römisches Keramikmaterial wurde im Schanzbereich gefunden, eine Zuordnung zu einer bestimmten Siedlung ist jedoch nicht möglich.
Südlich der Schanze ziehen sich von der Kante des Lechsteilufers noch zwei sogenannte Annäherungshindernisse nach osten hin (8 u. 9).

Östlich des Fahrweges liegt schließlich ein 45m langes Wallgrabenstück, das weder nach Alter noch nach seiner Funktion näher bestimmt werden kann.