Römische Kaiserzeit 15 v.Chr. - 476 n.Chr. (siehe Zeittafel)

Gegen Ende des 2.Jhdt. v.Chr. siedelten keltische Stämme im bayerischen Raum, im Voralpenland, sowie beiderseitsder Donau insbesonders die Vindeliker (Hauptort - Oppidum Manching b. Ingolstadt).

Während die Nachbarregionen (Noricum) friedliche Wirtschaftsbeziehungen zu Rom unterhielten, gab es immer wieder Raubzüge von "raetischen Alpenstämmen" nach Oberitalien und Noricum. Kimbern, Teutonen und Sueben wanderten während dieser Zeit tw. über die Alpenpässe und verwüsteten Teile Oberitaliens. 59 v.Chr. zogen ca. 30.000 "Bojer" durch Süddeutschland nach dem Raum Frankreich (röm. Provinz Gallien).

Dies führte zum Entschluß der röm. Eroberung 15. v.Chr., sowie der röm. Großoffensive , Germanien bis zum Elbraum zu erobern. Sowohl Drusus, als auch spätere Kaiser Tiberius kämpten mit Ihren Truppen bei der Gebietseroberung gegen "Raeter", als auch "Vindeliker" insbesondere auch gegen die "Likater" (Bewohner des Lechraingebietes).

Der röm. Schriftsteller Cassius Dio schrieb nach der abgeschlossenen Eroberung über Raeter und Vindeliker:
"Da sie aber an Männern sehr zahlreich waren, und die Gefahr einer Rebellion bestand, führte man den größten Teil der jungen Männer der eroberten Keltenstämme aus dem Lande, und ließ nur so viele zurück, dasss das sie Land zwar bebauen, aber nicht mehr Unruhe stiften konnten.

Später kämpften dann im Jahre 16. n.Chr. vindelikische Hilfstruppen der Römer im Wesergebiet gegen die germanischen Cherusker. Und im Verlauf des 1. Jhdt. n.Chr. war auch eine "Cohors Raetorum et Vindelicorum" in Obergermanien stationiert.
Die Römer besetzen das eroberte Gebiet südlich der Donau, legen Straßen an und gründen einige Siedlungen, so Kempten und Augsburg. Ca. 40 n. Chr. wird die Provinz Rätien errichtet. In den Wirren der 4Kaiserjahre 68/69 begründete der daraus entstande Sieger - Vespasian die Sicherung der Rhein-/Donaugrenze. Die Okkupierung des Restgebietes zwischen Rhein und Donau findet ihren Abschluß durch die Errichtung des Obergermanischen und Reatischen Limes -ca. 90 n.Chr.

Östlich des Inns schließt sich als Provinz Norikum freiwillig dem Römischen Reich an. Die für die Markomannenkriege (165 – 182) aufgestellten Legionen wurden nach dem Friedenschluß nicht nach Italien zurückgenommen, sondern blieben im Lande, und zwar in Noricum die 2., in Rätien die 3. italische Legion. Letztere hatte ihre Garnison in Regensburg, dessen Aufstieg zum wichtigsten Ort Bayerns damit beginnt. Mit dem Tode Marc-Aurels - des Philosophenkaiseres (180 n.Chr.) begründet Septimius Severus die Dynastie der Severer (193-235n Chr.) Die Provinz Dakien entstand 271 n.Chr. nachdem die einfallenden Alemannen und Goten die Grenzen des römischen Weltreiches bedrohten.

Unter Kaiser Probus wird ab 272 der Rätische Limes aufgegeben und die Grenze zur Donau zurückgenommen. Der spätere Kaiser Diokletian teilt durch die Reichsreform die beiden Provinzen Rätien und Norikum. Die eroberten Gebiete teilte das römische Reich für den späteren süd-bayerischen, sowie badenwürtembergischen Raum in folgende Provinzen ein:

Römische Provinzen in Germanien
Raetia I Zentrum Chr (heutige Schweiz)
Raetia II Zentrum Augsburg
Noricum Ripense ("Ufernoricum) Zentrum Wels (heutiges Oberösterreich)
Noricum Mediterraneum Zentrum Virunum bei Klagenfurt (heutiges Kärnten/Österreich)

Dadurch werden die ab 342 verstärkten germanischen Einfälle aber nicht verhindert. Im Jahre 395 n.Chr. schließlich teilte sich das römische Reich in eine West- und eine Osthälfte. Vordringende germanische Stämme - wie Westgoten (410) sowie Vandalen (455) plünderten Rom und gründeten eigen Staaten auf römischem Boden. Mit der Entthronung des Romulus Augustulus (476) endet das römische Westreich durch den Germanenfürsten Odoakar.

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Römischer Straßenbau: http://antikfan.de/Themen/strassen/strassen.html
Römisches Imperium: http://antikfan.de/kulturen/Roemisch.html
The Roman Empire: http://www.roma-empire.net/maps/map-empire.html
Landsberger Geschichtsblätter, Beiträge zur Ortsgeschichte Ludenhausen, Nr.6, 27. Jahrgang, 1930