Region - Extern (ehem. röm. Provinz Noricum): Luftbild Virunum-Amphitheater
Municipium Claudium
Amphitheater Virunum
(Österreich: Land Kärnten; Bezirk Klagenfurt-Land; Marktgemeinde.: Maria Saal)
14°22' 0.64"O" ( Östlicher Länge),
46°41'51.03"N" (Nördlicher Breite).

Die laufenden Ausgrabungen sind für interessierte Besucher-/Innen
während der Grabungszeiten zugänglich.
Kontakt
: Grabungsleitering Frau Dr. Jerney
Telefon: 0664/1767863

Hinweisschild am Amphitheater
Lage: Marktgemeinde Maria Saal, KG St. Michael im Zollfeld, VB Klagenfurt-Land. Im östlichen Teil der ehemaligen norischen Provinzhauptstadt Virunum auf halber Höhe eines Hanges über dem antiken Stadtzentrum auf einer künstlich geschaffenen Terrasse errichtet.

Forschungsgeschichte: bereits 1935 durch Franz Jantsch oberflächlich im Gelände identifiziert. Freilegung in den Grabungskampagnen der Jahre 1998–2001 durch die Archäologieland Kärnten GmbH unter der Patronanz des Landesmuseums Kärnten (Univ.-Prof. Dr. G. Piccottini mit örtlicher Grabungsleitung von Dr. Renate Jernej).

Größe und Form: 108,1 x 46,5 m. Innenfläche der Arena: 93,7 x 32 m. Langovale Form, die von den üblichen ellipsoiden Grundrissen der römischen Amphitheater abweicht, Nord-Süd-orientiert.

Virunum Amphitheater-SkizzeAufbau der Anlage: Um den zentralen Kampfplatz der Arena laufen zwei parallele Mauerringe in einem Abstand von 4,5–5,5 m, die bis zu einer Höhe von 4 m erhalten sind. Dazwischen befinden sich in regelmäßigen Abständen von 2,4–2,7 m angelegte Radialmauern, die als Auflager für hölzerne Tribüneneinbauten dienten. Die ansteigenden Zuschauerränge waren in Ständerbauweise eingefügt und boten Platz für ca.
3–4000 Menschen. Dieser Zuschauerraum, die Cavea, konnte über mehrere Zugänge betreten werden. Jeweils an den Schmalseiten im Norden und Süden befanden sich die Eingangstore. Im Ostscheitel befand sich das der Schicksalsgöttin Nemesis geweihte Nemeseum, das von der Arena aus zugänglich war. Ein unterirdischer Zugang führte unter der westlichen Cavea hindurch in die Arenamitte. Ein unterirdisches Kanalsystem sorgte für die Entwässerung der Arena. Im Bereich des Nordtores wurde eine römische Quellfassung mit Holzrohrleitungen freigelegt.

Die antike Nutzung: als Veranstaltungsort für die im Römischen Reich sehr beliebten Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen.

Datierung: in späthadrianische Zeit, 131 n. Chr. errichtet. Die Nutzung ist anhand der Münzfunde bis ins frühe 4. Jh. n. Chr. gesichert.

Bauperioden: Insgesamt lassen sich vier Bauphasen unterscheiden, in deren Verlauf das Nordtor ungestaltet sowie die Arena bis zu einem Meter aufgeschüttet wurde. Eine Bauinschrift des Sextus Sabineius Maximus bezeugt eine Renovierung für die Zeit des Kaisers Commodus (180–192 n. Chr.). Nach einem Großbrand wurde die Anlage erneut unter Septimius Severus und Maximinus Thrax restauriert.

Fundmaterial: Münzen, Fibeln, Keramik, Fragmente einer Gewandstatue, Bronzefiguren, Reliefs mit Nemesisdarstellungen und zahlreiche Bauinschriften.

Seit 1998 werden im über 1800 Jahre alten römischen Amphitheater von Virunum archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Der gut 35 * 100 m große Bau war durch drei Jahrhunderte (vom späten 1. bis zum 4.Jh.) der zentrale Veranstaltungsort für antike Vergügungen wie Tierhetzen und Gladiatorenspiele.
Die Mauernzüge, die den antiken Kampfplatz umgaben, sind stellenweise über vier Meter hoch erhalten. Zahlreiche Architekturreste wie Basen und Trommeln von Marmorsäulen lassen erahnen, mit welchem Prunk das antike Theater ausgestaltet war.

Die in der letzten Grabungskampagne 2001 begonnenen Sanierungsarbeiten im Amphitheater Virunum werden seit 2004 vom Landesmuseum Kärnten im Rahmen des Gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes Virunum/Zollfeld fortgesetzt. Nach einer umfassenden Restaurierung soll die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und als kulturelle und sportliche Veranstaltungsstätte genutzt werden.



Bilder vom Besuch Virunum Amphitheater/Stand: 13.Mai 2008
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Ansicht des "Töltschaer Geländes" aus Richtung West
Ansicht des Amphitheaters auf dem Töltschaer Gelände - Richtung West


Weitere Bilder......

Google Maps: Luftbild des Geländes von Virunum. Amphitheater liegt am oberen Bildrand. Ansicht der Kampfarena von der AQussichtsplattform. Hintergrund: Ulrichsberg
Gelände - Richtung NO mit Hautptribüne (Prokonsulsitz und Heiligtum) Ansicht nach West, Aufgang des Raubtierschachtes in Arena
Zuschauertribüne Richtung Nord Grabungsfunde mit Arch. Frau Mag. Regina Barlovits & Herrn Bgm. Dir. Richard Brachmeier.
Ansicht des nördl. Mauerbogens. Bild mit der Archäologin - Frau Mag. Regina Barlovits und Hr. Alfred Platschka (webmaster: www.lechrain-geschichte.de) Muster Fundstein auf dem Arenagelände.
Antike Regenrinne Südtor des Raubtiertunnesl, Aufgang in Richtung Arena.
Planskizze der Arena auf dem Gelände Töltschach Hinweistafel zum Arenagelände aus Richtung Ost.

Literaturquellen:


Links/Services zu:

Archäologischer Park Magdalensberg Internetseite der Uni Klagenfurt

Kulturgeschichte - Maria Saal/Kärnten: Webseite der Gemeinde Maria Saal/Kärnten

Abenteuer Archäologie - Virunum: Archäologische Grabungen in Österreich

Municipium Claudium Virunum Internetseite der Uni Klagenfurt